Kieferorthopäde – Zähne und Kiefer im Fokus
Die Aufgabe der Kieferorthopädie besteht darin, dafür zu sorgen, dass Kiefer- und Zahnfehlstellungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Dabei handelt es sich um ein Teilgebiet der Zahnmedizin, dessen Fachbereichsinhalt gerne auch als Dento-Maxilläre Orthopädie bezeichnet wird. Ein Kieferorthopäde widmet sich der Diagnose, Behandlung und Prävention von Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Dabei handelt es sich um Zahnärzte, die sich aufgrund ihrer fachspezifischen Weiterbildung als „Facharzt für Kieferorthopädie“ bezeichnen dürfen.
In diesem Zusammenhang wird auch ein Unterschied zwischen Zahnarzt und Kieferorthopäden gesehen. Während ein Zahnarzt Wert auf die Gesundheit von Zähnen & Mundraum legt, geht es dem Facharzt explizit um die bereits genannten Fehlstellungen. Die Behandlung innerhalb dieses Fachgebietes erfordert deshalb biomechanisches Wissen, das durch Zahnregulierungen und Zahnspangen ergänzt wird.
Die Frage, wann ein Besuch bei einem Facharzt sinnvoll ist, sollte immer individuell beantwortet werden. Aspekte wie Vorbiss, Kreuzbiss und Überbiss gelten als behandlungswürdig. Ein professioneller Lückenhalter kann erforderlich werden, sollte Karies die Milchzähne zerstören. Auch Milchzähne, die durch einen Unfall abhandengekommen sind, bedürfen einer kieferorthopädischen Behandlung. Apropos Lückenhalter, dieser dient ausschließlich dem Freihalten des notwendigen Platzes im Zahnbogen. Aufgrund dieser Vorgehensweise können sich Nachbarzähne nicht einfach hineinschieben.
In diesem Kontext ist es auch interessant zu wissen, wann eine kieferorthopädische bei Kindern starten sollte. Es gibt Kinder, deren Zahnfehlstellung muss bereits im Alter von vier Jahren starten. Andere wiederum, können warten, bis sie das Teenager-Alter erreicht haben. Wann eine sinnvolle Therapie an den Start geht, hängt von der jeweiligen Fehlstellung ab. Jedoch sollten sich Eltern frühzeitig über Timing und Vorgehensweise informieren.
Es ist keine Seltenheit, dass Kinder und Jugendliche irgendwann eine Behandlung bei einem Facharzt benötigen. Jedoch ist einzig und allein die jeweilige Ausprägung bestimmend, wann mit einer Korrektur begonnen werden sollte. Für einen Therapie-Start ist übrigens nicht nur das Alter entscheidend, sondern auch die bisherige Zahnentwicklung des Kindes. Es gibt sowohl Kinder, die mit bleibenden Zähnen früh gesegnet sind als auch solche, deren bleibende Zähne es nicht so eilig haben. In diesem Fall ist Abwarten die Therapie des behandelnden Facharztes. Die meisten Fehlentwicklungen werden durch den Zahnarzt erkannt, der dann eine weiterführende Behandlung bei einem Kieferorthopäden empfiehlt.
Die Frühbehandlung beginnt bereits im Alter von ca. vier Jahren. Eine solche Behandlung des Milchgebisses stellt jedoch eine Ausnahme dar. Sind aber bereits extreme Anomalien vorhanden, die sich ohne eine Behandlung verstärken würden, ist eine Therapie anzuraten. In diesem Kontext ist sowohl die Rede von einem ausgeprägten Überbiss als auch von einem Vorbiss. Der Überbiss ist dadurch gekennzeichnet, dass obere Frontzähne ca. neun Millimeter vor unteren Zähnen stehen. Beim Vorbiss schiebt sich indessen der Unter- vor den Oberkiefer. Des Weiteren stehen auch Kreuzbisse auf der Agenda, die von einem Facharzt für Kieferorthopädie professionell behandelt werden.