Zahnimplantate - der moderne Zahnersatz
Zahnverlust ist ein Thema, was viele Menschen einmal betreffen kann. In diesem Zusammenhang wird oft das Wort Zahnimplantat erwähnt. Doch was ist ein Implantat? Woraus besteht es und wie funktioniert es? Der Zahn und die Zahnwurzel werden durch das Implantat vollständig ersetzt. Es besteht aus dem sogenannten Implantatkörper (dieser Teil wird im Knochen verankert), dem Halsteil und der Krone. Man unterscheidet zwischen einem festen und einem herausnehmbaren Zahnimplantat. Hauptsächlich bestehen Implantate aus festen Materialien wie Titan oder Titanlegierungen, dadurch wird es nicht als Fremdkörper vom Immunsystem angesehen und kann somit nicht abgestoßen werden. Der Halsteil des Implantats ist sehr glatt, somit kann sich die Mundschleimhaut dich anlagern. Dies dient zu Verhinderung vor Bakterien. Die Zahnkrone wird schlussendlich nur auf den oberen Halsteil aufgeschraubt oder geklebt. Etwas angenehmer sind die sogenannten Mini-Implantate. Diese haben einen Durchmesser von 2,5 mm und eine Länge von unter zehn Millimetern. Durch diese besondere Größe wird das Einsetzen erheblich vereinfacht. Die Schleimhaut muss dann meist nicht aufgeschnitten werden, dadurch wird es für die Patienten angenehmer. Die Wunden in den Knochen sind kleiner, Schwellungen und starke Schmerzen sind geringer. Die kurze Behandlungszeit wirkt sich auch positiv auf den Preis aus.
Benötigt man ein Implantat ist ein Gespräch mit dem Arzt der erste Schritt. Sollte die Knochenmasse zu gering sein, nennt man das eine Kieferatrophie. Da das Zahnimplantat in den Knochen verankert wird, muss die Knochenmasse zur Not aufgebaut werden. Hierzu verwendet man Verfahren wie Kieferspreizung, Einbringen von Knochenstücken (zum Beispiel aus dem Beckenknochen) oder Sinuslift. Vor der Operation bekommt der Patient eine örtliche Betäubung. Eine Vollnarkose ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Während der Operation wird die Schleimhaut über dem Kieferknochen mithilfe eines kleinen Schnittes geöffnet. Es wird dann ein kleines Loch gebohrt und das Implantat in den Knochen eingeschraubt oder geklopft. Entweder wird danach die Schleimhaut mit einer kleinen Naht verschlossen oder es heilt ohne Nahtverschluss. Erst nach dem Einheilen wird der eigentliche Zahnersatz angebracht. Insgesamt ist die OP mit dem Ziehen eines Weisheitszahns zu vergleichen. Nach der Operation können Schwellungen, Blutergüsse und Schmerzen entstehen, daher sollte man den Bereich direkt kühlen. Meistens erhält man vom Arzt aber auch gute Schmerzmittel.
Nach dem Einsetzen der Implantate sollte man auf eine gute Mundhygiene achten. Am besten verwendet man eine eher weiche Zahnbürste, Zahnseide und eine antibakterielle Mundspülung. Auch das Rauchen kann den Heilungsprozess erheblich stören. Wenn Schmerzen auftreten oder nicht abklingen, sollte man den Zahnarzt aufsuchen. Zahnimplantationen werden circa 200.000 Mal jährlich durchgeführt und sind relativ sicher und können auch kosmetisch überzeugen.
Weitere Informationen finden Sie bei Zahnärztin Dr. med. dent. Elisabeth Ruckhofer.